Meilenstein in der Heizungstechnik: Wärmepumpen setzen sich durch
26August
Erstmals führen Wärmepumpen die Liste der meistverkauften Heizsysteme in Deutschland an. Im ersten Halbjahr 2025 wurden 139.500 Anlagen installiert – ein Plus von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit setzt die Wärmepumpe ein starkes Signal für den Wandel hin zu klimafreundlichen Heizlösungen und unterstreicht ihre zunehmende Bedeutung für die Energiewende im Gebäudebereich.
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Parallel dazu verzeichneten fossile Heizsysteme deutliche Rückgänge: Der Absatz von Gasheizungen sank um 41 Prozent auf 132.500 Einheiten, während Ölheizungen mit einem Rückgang von 81 Prozent auf nur noch 10.500 Geräte nahezu vom Markt verschwinden. Diese Zahlen belegen, dass sich immer mehr Hausbesitzer für nachhaltige und zukunftsfähige Heizalternativen entscheiden.
Frank Hettler, Leiter von Zukunft Altbau, hebt die Flexibilität der Wärmepumpentechnik hervor: „Die Wärmepumpe ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen – und das mit gutem Grund.“ Bereits einzelne Maßnahmen wie bessere Dämmung oder größere Heizkörper genügen oft, um den effizienten Betrieb auch in älteren Gebäuden zu ermöglichen.
Die Gründe für den Aufschwung sind vielfältig: Steigende Energiepreise, geopolitische Krisen, der wachsende CO₂-Preis sowie der geplante Rückbau von Gasinfrastruktur erhöhen den Druck zum Umstieg. Hinzu kommt der wirtschaftliche Effekt: Jede neu installierte Wärmepumpe bringt im Schnitt rund 16.000 Euro Wertschöpfung ins Inland – Geld, das andernfalls in Gasimportländer geflossen wäre.
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Branchenverband BDH mit rund 250.000 verkauften Wärmepumpen. Das liegt zwar deutlich unter dem politisch gesetzten Ziel, zeigt aber dennoch die Dynamik im Markt. BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt kritisiert jedoch fehlende politische Klarheit: „Die Bedingungen für den Einbau neuer Gasheizungen sind zunehmend kompliziert. Hinzu kommen Unsicherheiten hinsichtlich der Entwicklung des Emissionshandels ab 2027 und der kommunalen Wärmeplanung.“ Viele Hauseigentümer warteten deshalb ab, wie sich die Vorgaben vor Ort weiterentwickeln.
Ein zusätzlicher Impuls kommt aus der Politik: Mit dem Anfang 2024 in Kraft getretenen Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll der klimafreundliche Heizungstausch gezielt gefördert werden. Dabei sind Zuschüsse von bis zu 21.000 Euro für den Austausch alter Öl- und Gasheizungen möglich. Zwar soll die milliardenschwere Förderung fortgeführt werden, doch bei der konkreten Ausgestaltung des Heizungsgesetzes herrscht noch Unklarheit – insbesondere, da die Ampel-Koalition bisher keine verbindlichen Regelungen geschaffen hat.